Overpowered

Everybody’s Darling is everybody’s Fool. Schwul und schön. Wohin er den Geist auch lenkte, verhalf ihm seine Begabung, die schwierigsten Dinge mit Leichtigkeit zur Vollendung zu bringen. Experimentelle Leidenschaft, rastloser Drang, der außergewöhnlich produktive Eigensinn. Eine nie versiegende Quelle für Kreativität und Inspiration. Wachstumsbremse: Feigheit, Faulheit, Fixierung. Wachstumsbeschleuniger: Mut, Liebe, Vertrauen. Begabung der Sinne. Metaperspektive. Überdurchschnittliche Intelligenz. Hohe Denk- und Verarbeitungsgeschwindigkeit. Vielbegabung ist ein Persönlichkeitsmerkmal. Scanner sind zu einem enormen Maß an Selbstdisziplin in der Lage, wenn sie sich für ein Thema interessieren. Stark ausgeprägte Wahrnehmung in den fünf körperlichen Sinnen. Wahrnehmungsfähigkeit über die fünf körperlichen Sinne hinaus. Gesunder Egoismus. Kindlichkeit. Kreativität im produzierenden Sinne. Hochbegabung prägt die gesamte Persönlichkeit. Heute wissen wir, dass Intelligenz und Begabung mehr und vielfältiger sind als die mathematisch-analytische Intelligenz. So kennen wir mittlerweile auch die musische, kreative, sprachliche, kommunikative und soziale Intelligenz. Das, was wirklich relevant ist, kommt immer wieder.

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Buckminster NEUE ZEIT hat noch keinen Versuch unternommen, über Phänomene der Hoch- und Vielbegabung, der Hochsensibilität und Hochsensitivität zu schreiben oder aufzuklären. Wir glauben, dass Verkörperung am nahbarsten ist. Wer die Phänomene nicht mitfühlt oder erlebt, kann sie nicht richtig verstehen. Allenfalls wollen wir eine Art Rahmenkommentierung schaffen und anschauliche Beispiele aus dem Leben selbst liefern. Außerdem können wir aufzeigen, welche Erklärungen in der privaten oder professionellen Literatur wir für überwiegend falsch oder richtig halten. Mehr können wir nicht. Unable.

Überwiegend falsch

„Ein Erkennungsmerkmal für Hochsensitivität ist die erhöhte Reizwahrnehmung, die sich beispielsweise auf das Hören oder Riechen beziehen kann. Dabei braucht es nicht viel, bis die Belastungsgrenze des Betroffenen erreicht ist.“

„Wir lassen dieses Unternehmen erstmal auf uns wirken, und machen dann über ein Tool, was wir bei uns im Unternehmen haben, dann die Talente und möglicherweise dadurch auch die hochsensitiven Menschen sichtbar. […] wenn wir hochsensitive Menschen dort ausmachen, und ich geh‘ jetzt mal von den normalen Prozentzahlen aus […] dann gehen wir von 15-20 Prozent Hochsensitivität aus, dann wissen wir recht schnell, dass wir dort fündig werden an hochsensitiven Menschen. Die durchlaufen ein kleines persönliches Coaching, denn wir müssen ja auch sichergehen, dass wir auch wissen, wovon wir reden.“

Kommentar Buckminster NEUE ZEIT: Scharlatanesk

„Rund 20 Prozent der Menschen sind hochsensitiv, das heißt: Sie sind empfindsamer als andere, fühlen sich schneller überfordert, müssen sich mehr ausruhen und verlieren schneller die Fassung.“

„Ein Erkennungsmerkmal für Hochsensitivität ist die erhöhte Reizwahrnehmung, die sich beispielsweise auf das Hören oder Riechen beziehen kann. Kopf- und Bauchschmerzen können bei Hochsensitiven auftreten, ebenso wie Angststörungen.“

„Sie kommen nach einem anstrengenden Tag nach Hause und müssen sich zuerst eine Stunde hinlegen, egal was Ihre Freunde oder Ihre Familie dazu sagen. Über eine saloppe Bemerkung eines Bekannten denken Sie tagelang nach. Ein überfüllter Bus, ein Pend­lerzug, ist für Sie unerträglich. Und: Ihnen kommen schnell die Tränen. Als Kind nannte man Sie «Heulsuse», Sie empfinden sich selbst als «Mimose». Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann gehören Sie vielleicht zu den 20 Prozent der Menschen, die emp­findsamer sind als andere. Genauer: Sie sind hochsensitiv.“

„Und in gewissen Elternkreisen wird die Aussage «Übrigens, mein Kind ist hochsensitiv» als Auszeichnung taxiert. Man ist erleichtert, dass das stets sehr unruhige, bei Aufgaben unkonzentrierte und in Prüfungen tendenziell leistungsschwache Kind keine Aufmerksamkeit­ oder Hyperaktivitätsstörung hat, sondern «nur» hochsensitiv ist. Hochsensitiv: Das klingt so positiv, so vielversprechend, so harmlos. Ein Beispiel: Levi wird sieben Jahre alt und feiert eine rauschende Party. Viele Freundinnen und Freunde kommen, sie hüpfen bereits überdreht zur Tür hinein, wollen Kuchen essen, spielen. Die Stimmung ist heiter. Geschenke werden ausgepackt und Unmengen an Süßigkeiten verdrückt. Nur ein Kind beteiligt sich an keinem Spiel und stopft sich keine Smarties in den Mund: Matteo. Er bleibt am Tisch sitzen und beobachtet. Plötzlich sagt er zu seiner Mutter, die mitgekommen ist: «Dort oben ist etwas, Mama.» Die Mutter lauscht. Durch den Lärmpegel hört sie ein sehr, sehr leises «Biiiep-biiiep-biiiep». Es ist ein Wecker. Matteo hat das Geräusch eines klingelnden Weckers in einem weit entfernten Zimmer als Einziger gehört.“

Kommentar Buckminster NEUE ZEIT: Das Beschriebene trifft zu, es wird jedoch mit dem falschen Phänomen konnektiert pp.

„Wahrnehmen, was andere nicht vermögen: Das ist typisch für Hochsensitive, egal ob Kinder oder Erwachsene. Das können ganz verschiedene Dinge sein. Geräusche etwa: das Rascheln der Serviette in einem Restaurant, das leise Kratzen beim Spitzen eines Bleistifts, das Quietschen einer Schuhsohle beim Laufen. Oder Gerüche: Viele Hochsensitive haben eine sehr empfindliche Nase, riechen das einen Tag alte Wasser in der Blumenvase.“

„Ein Hochsensitiver unterscheidet Reize in zehn Varianten, wohingegen eine weniger sensible Person etwa fünf oder vielleicht auch nur zwei Varianten wahrnimmt.“

Róisín Murphy
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Überwiegend richtig

Hochsensibilität, Hochsensitivität, Scannerpersönlichkeit, Vielbegabung im Kontext der Hochbegabung

„Hochsensibilität ist eine Bezeichnung für Menschen mit besonders sensiblen Sinnen. Die neuronalen Filter dieser hochsensiblen Personen (highly sensitive person/personality, kurz HSP) sind sehr durchlässig, wodurch eine große Informationsbreite in allen sinnlichen Eindrücken erfolgt, was schnell zu einer Überreizung der Sinne bei den betreffenden Personen führen kann. Es gibt aber auch viele besondere Charaktereigenschaften, wie Einfühlungsvermögen bis hin zu empathischen, mediativen und oft übersinnlichen Fähigkeiten (Hochsensitivität), die diese Personen auszeichnet.“

„Häufig werden im Sprachgebrauch die Begriffe „hochsensibel“ und „hochsensitiv“ äquivalent verwendet. Aus meiner Perspektive kommt es bei der Hochsensitivität zu einer weiteren Komponente neben den für die Hochsensibilität typischen tieffühlenderen Reizwahrnehmungen, nämlich: Hellfühligkeit und -sichtigkeit. Hochsensitive Menschen haben nicht selten einen steinigen Weg hinter sich. Bereits als Kinder und Jugendliche nehmen sie sich als „anders“ wahr. Glaubt man vielleicht anfänglich noch, dass doch auch andere Menschen fühlen und sehen müssten, was man selbst empfindet, treten die Unterschiede irgendwann einmal deutlich hervor. Der hochsensitive Mensch erkennt, dass die Personen aus seinem Umfeld dazu nicht in der Lage sind.“

Kommentar Buckminster NEUE ZEIT: Videoempfehlung

„Im Deutschen werden die beiden Begriffe nicht einheitlich verwendet. Manche bevorzugen den Begriff hochsensitiv, weil im Begriff sensibel immer das negativ besetzte »Sensibelchen« mitschwingt. Im Englischen wird gar nicht unterschieden, man spricht von Highly Sensitive Person, kurz HSP. Da heute jedoch immer mehr Sinneswahrnehmungen ins Blickfeld rücken, die über die 5 Körpersinne hinausgehen, möchte ich mich folgender Unterscheidung anschließen:

Hochsensibilität

Die Hochsensibilität bezieht sich auf die 5 Körpersinne. Menschen, die hier besonders empfänglich sind, hören, sehen, riechen, fühlen oder schmecken mehr als andere. Möglicherweise ist nur ein Sinn besonders sensibel entwickelt, das Gehör beispielsweise, u. U. aber auch mehrere Sinne.

Hochsensitivität

Hinter dieser Wahrnehmungsart verbirgt sich eine hohe Feinspürigkeit in Bezug auf Stimmungen, Atmosphäre, spirituelle Wahrnehmungen – früher hätte man diese Wahrnehmung als »übersinnlich« bezeichnet. Menschen mit einer hochsensitiven Wahrnehmung spüren beispielsweise beim Betreten eines Raumes sofort, wer in welcher Stimmung ist, ob es Spannungen gibt oder die Atmosphäre harmonisch ist. Für Menschen mit dieser Begabung kann es schwierig sein, zu unterscheiden, ob ein Gefühl ihr eigenes ist oder sie die Befindlichkeit einer anderen Person aufgenommen haben.“

Vielbegabung / Scannerpersönlichkeit

„Der Mut, nach seiner eigenen Persönlichkeit zu leben.“; „Da gibt’s keene Langeweile, das sind immer spannende Menschen.“; Die haben Intelligenzformen ausgeprägt, die in einem IQ-Test gar nicht gemessen werden“; „Der Scanner ist eine permanente persönliche Evolution.“; „Sehr unbequem also!“: „Ja! Und gleichzeitig wirklich innovativ, sodass er Fortschritt bringen kann, Neuerungen bringen kann, Kreativität reinbringen kann – das, was jedes Unternehmen voranbringt.“

„Stell‘ dir vor, du hast einen Menschen, der sehr viel kann, sehr viel macht – im bestimmten Tempo auch macht […] Das Gegenteil von der Scannerpersönlichkeit ist der Taucher. Der geht tiiieeef in ein Themengebiet rein. Der macht das 1 Jahr, ein Jahrzehnt, und auch drei Jahrzehnte. Und dann kommt der vielbegabte Scanner an und sagt: Das ist interessant, ich verbinde das (der kann ja vernetzt denken) mit einer Erfahrung, die ich gemacht habe in der Astronomie beziehungsweise beim Kochen; wenn ich das analog betrachte wie Laborarbeit, dann kommt das und das dabei raus – können wir das nicht mal anders machen?“

„Sie interessieren sich für Handarbeit oder Aquarelle, lesen aber auch Kant oder Nietzsche, hören Hip-Hop genauso gern wie Frank Sinatra. Sie denken einfach sehr viel und sehr schnell und überfordern ihre Mitmenschen. Sie sind anstrengend für Dritte, sind schlecht greifbar, passen in keine Schublade, wirken schüchtern oder auch extrovertiert, bzw. arrogant, aber keine Kategorie trifft es wirklich. Scanner können in andere Menschen „hineinsehen“ und sich „hineinfühlen“, eben scannen, aber nicht nur bis kurz hinter die Stirn, nein, bis ganz nach tief unten, egal, wie dick die Mauer ist. […] Ich kenne jemanden, die hat unfreiwillig das Talent, (und das sehr treffsicher) auf lange Zeit verdeckte, wunde Punkte in den Seelen anderer Menschen zu stoßen. Sie kommt, sieht und deckt auf, sie wirkt eben einfach: „Ich will das eigentlich nicht, aber was ich auch mache, wo ich auch auftauche, da passiert irgendetwas. Manchmal hilft es den Menschen, aber nicht jeder will das.“

„Der Begriff umfasst Personen, die sich phasenweise sehr intensiv für ein Themengebiet interessieren. Haben sie das ihrer Meinung nach vollständig erfasst, wird das nächste Thema „gescannt“. Den oft genannten Vorwurf, man könne nichts zu Ende bringen, will Annette Bauer deshalb nicht gelten lassen. »Scanner« würden ein Thema auf ihre eigene Art durchdringen. Annette Bauer sagt: „Sich immer auf etwas Neues einlassen zu können, ist schon eine Begabung. Das kann nicht jeder.“ Projektarbeit sei deshalb beispielsweise beruflich eine gute Lösung für Menschen mit dieser Persönlichkeit. […] Demnach sind »Scanner« Menschen, die nicht nur viele Interessen haben, sondern darin jeweils auch überdurchschnittlich gut sind.“

„Vielbegabung! Was ist das? Ich möchte mit diesem Beitrag Licht ins Dunkel bringen und etwas näher auf den Begriff »Vielbegabung« eingehen. Denn häufig wird Vielbegabung mit Hochbegabung gleichgesetzt beziehungsweise verwechselt. Dabei ist Vielbegabung nur eine Form der Hochbegabung und hat ein ganz anderes Erscheinungsbild als die klassische Hochbegabung. […] Wie bereits erwähnt, ist Vielbegabung eine Ausprägung der Hochbegabung. Dabei kann es sogar sein, dass Vielbegabte bei einem IQ-Test gar nicht die für Hochbegabung definierte Grenze von 130 erreichen. Das liegt vor allem daran, dass IQ-Tests kreative und emotionale Intelligenz sowie die Eigenschaft „außerordentlich viele Begabungen zu besitzen“ gar nicht berücksichtigen.“

Kommentar Buckminster NEUE ZEIT: Die willkürlich gesetzte Grenze von 130

„Unabhängiger, unkonventioneller Lebensstil; Hervorragende Beobachtungsgabe; Durchschaut Zusammenhänge sehr schnell; Arbeitet lieber alleine und im eigenen Rhythmus, um zwischen verschiedenen Aufgaben hin- und herwechseln zu können.“

„Jeder vielbegabte Mensch, der sich selbst akzeptiert und verstanden hat, dass das Mittelmaß die falsche Messlatte für sein Leben ist, kann ein Gewinn für die Gesellschaft und für jedes Unternehmen sein. Es können ungewöhnliche Leistungen entstehen, weil einfach unkonventionelle Wege gegangen werden.“

„Meist gelingt es hochbegabten Scannern in relativ kurzer Zeit, überdurchschnittlich gut in einem Bereich zu werden. Trotzdem sehen sie ihre eigene Leistung oft kritisch, werten sie ab oder verheimlichen sie, um nicht beliebig und oberflächlich zu erscheinen. Was sie selbst als kontinuierliche Entwicklung sehen, wirkt auf das Umfeld häufig wie ein harter, nicht nachvollziehbarer Bruch. So kommt es immer wieder zu Missverständnissen.“

Kommentar: Buckminster NEUE ZEIT hat für sich herausgefunden und entschieden, den Kreisen der Mensa bewusst fernzubleiben.

Merkmale

„Wenn dich ein Thema interessiert, bist du relativ schnell auf einem Wissensstand, mit dem du auch Spezialisten gegenüber gut mithalten kannst.“

„Deine eigene Zufriedenheit (und letztlich die psychische und physische Gesundheit) ist in hohem Maße abhängig davon, dass du dein eigenes Leben entsprechend deiner vielfältig begabten und interessierten Persönlichkeit gestaltest und du immer wieder Neues ausprobieren kannst. […] Du bist nur dann glücklich, wenn du mehr Projekte auf deinem Schreibtisch oder in deinem Kopf hast, als die meisten anderen Menschen in deinem Umfeld ertragen könnten. […] Du bist in Gesprächen häufig gedanklich schon ein paar Schritte weiter als deine Gesprächspartner und kannst oft schon voraussagen, was dein Gegenüber gleich sagen wird.“

„Immer zu warten, nicht das eigene Tempo gehen zu können, führt unter anderem zu Entfremdungsgefühlen und zu Aggressionen.“

„Gerechtigkeitsempfinden, Loyalität, Wahrheitsliebe; Anderer Humor; Kreative, künstlerische Fähigkeiten; Ausgeprägte emotionale Verwundbarkeit; Überhöhte Selbstansprüche, Selbstzweifel, Selbstkritik, Perfektionismus; Reiches Innenleben; Komplexe Denkweise; Sehr gutes Gedächtnis; Hohe Intelligenz“

„Hochbegabte denken pausenlos. Ohne Unterlass. Sie analysieren, sie assoziieren, sie antizipieren. Stellen sich verschiedenste Szenarien vor, rücken verschiedenste Möglichkeiten in unterschiedliche Perspektiven und denken auch darüber wieder nach. Wenn sie das tun, dann tun sie das mit allen Sinnen, mit hoher Intensität und nahezu rund um die Uhr. […] Die Gedanken hochbegabter Menschen breiten sich netzwerkartig aus. Sie denken gleichzeitig auf mehreren Achsen. Das führt wiederum zu einer komplexen Fähigkeit, ihre Aufmerksamkeit zu verteilen.“

„Einfaches Erfassen von komplexen Zusammenhängen unter Berücksichtigung zahlreicher Aspekte; Eigenständiges Denken mit neuen Ideen und Gedanken sowie weitreichender Überlegungen; Schnelles Denken; Schwer tun mit einfachen Aufgaben und bei Alltagsroutine“

„Die Wahrnehmung bei Menschen mit Hochbegabung ist umfassender. Nach Siaud-Facchin handelt es sich um eine übersteigerte Sinneswahrnehmung, die von einem ständigen Erfassen und Analysieren geprägt ist.“

„Die meisten Hochbegabten nehmen Sinneseindrücke wie Gerüche, Licht, Geräusche und Berührung intensiver wahr als andere. Sie besitzen eine hohe sensorische Auffassungsgabe, eine gute Detailwahrnehmung und eine erhöhte visuelle Wahrnehmung. Neben vielen positiven Auswirkungen, wie zum Beispiel besondere gestalterische Fähigkeiten aufgrund ausgeprägter visueller Wahrnehmung, führt dies auch zu zahlreichen negativen Effekten. Möglich negative Symptome von Hochbegabung: Lärm-, Licht-, und Berührungsempfindlichkeit, rasche Reizüberflutung, Ablenkbarkeit, herabgesetzte Schmerzgrenze.“

„Andererseits kann dieses mehr fühlen auch bedrohlich empfunden werden und ein Schutzpanzer wird über Jahre hinweg aufgebaut.“

Vielbegabung in Kombination mit der Hochsensibilität und Hochsensitivität: „Viele denken bei hochbegabten Erwachsenen an unterkühlte Menschen, die rein rational denken und handeln. Doch dieses Vorurteil ist ein großer Irrtum. Zahlreiche Hochbegabte sind emotionale Menschen, die zuerst mit ihren Gefühlen denken und erst dann mit ihrem Kopf. Diese hohe Affektivität ist vielleicht ihre zentralste Eigenschaft. Sie sind sensibel und feinfühlig. Sie haben ein reiches und intensives Gefühlsleben. Viele besitzen eine sehr ausgeprägte Empathiefähigkeit. Des Weiteren nehmen sie zwischenmenschliche Stimmungen und Unausgesprochenes oft haarscharf wahr und erleben diese meist stärker als andere. Sie besitzen einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.“

Aus dem Leben

Griffige Beispiele für Hochsensibilität und Hochsensitivität, sodass diese Phänomene für Normalbefähigte anschaulich und nachvollziehbar sind, werden in Buch- oder Internetbeiträgen häufig vermisst. Vielerorts herrscht außerdem der Irrglaube, dass es sich um große oder tragende Erfahrungen im Leben von Höherbefähigten handeln muss, wenn es zu hochsensiblen oder hochsensitiven Erfahrungen kommt. Dem ist nicht so. Wir erzählen fünf Beispiele aus dem Leben und ändern die Erzählperspektive:

1.) Zwei Aliens, die sich schon ewig kennen, verreisen gemeinsam nach Paris. Das eine Alien ist hochsensibel und hochsensitiv. Der Bus, der dutzende Fahrgäste in die französische Hauptstadt bringen soll, ist gut gefüllt. Die Aliens sitzen mittig und bekommen nach vorne und hinten gerichtet sämtliches Geschehen mit. Am Zentralen Omnibusbahnhof wird der Bus noch eine Weile stehen, bevor er endgültig abfährt. Leise Gedanken: „Die Chipstüte, ich raste aus, wie kann der überhaupt am frühen Morgen schon Chips essen. Muss die so laut lachen? Hat der überhaupt geduscht heute Morgen? Dieses Zischen, wenn der Flaschendeckel den Hals der Flasche verlassen möchte.“ Laut durch den ganzen Bus: „Wenn ich der Busfahrer wäre, ich würd‘ euch alle rausschmeißen!“ Das zweite Alien erschrickt, wird rot, guckt das gestresste andere Alien an – und fängt so sehr an zu lachen, dass das andere Alien erleichtert mitlacht. Beide Aliens können nicht mehr vor Lachen und rutschen auf ihren Sitzen nach unten. „Wir trinken Sekt – mit Tränen in den Augen“. Kontakt zu den anderen? Nein, wir hassen Menschen (nicht ernst gemeint), und wollen auch sonst mit niemandem reden (ernst gemeint)!

2.) Komm‘, wir fahren zu Onkel Achim und Tante Sylvia und spielen Geist. Ok, wie geht das? Beide Aliens fahren nach Senftenberg und verschaffen sich leicht Zugang zum Mehrfamilienhaus, in dem ihre Verwandten leben. Vom Plateau unten auf der Kellerebene lässt sich der Streich hervorragend umsetzen. Ein Alien klingelt an der Wohnungstür von Onkel Achim und Tante Sylvia und rennt möglichst leise schnell 2 Etagen wieder runter. Mit dem Öffnen der Tür lassen die Aliens abwechselnd zarteste, sopranartige Namensgesänge von unten nach oben klingen. „Aaaaaachhiiiiiiimmmmmmm“, „Syyyyyllvviiiiaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa“. Das Ganze wiederholen sie dreimal und merken, wie sich Unmut bei den Gerufenen ausbreitet. „Ich höre Stimmen, das kann doch nicht möglich sein. Achim, hast Du auch die Stimmen gehört?“ „Doch, da ruft jemand, ich bin doch nicht irre.“ Als das letzte Rufen vorüberging, passiert, womit die Aliens gar nicht gerechnet hatten, denn Onkel Achim springt im Eiltempo die Treppen runter und steht plötzlich vor den beiden Aliens, die auch vergessen hatten, den Fluchtweg durch den Keller zu prüfen, die Tür war nämlich geschlossen. Onkel Achim, der im ersten Moment äußerst wütend aussah, stand plötzlich da: „Ihr seid DAS!“ Die Wut verflog, Achim lädt die Spaßvögel zu Kaffee, Tee und Kuchen ein. Beide Aliens sagen zu, das eine denkt sich noch im Stillen: Wieder gute Miene zur zerrütteten Ehe machen.

3.) Die Aliens fahren nach Binz, Ostseebad. 19 oder 20 Jahre jung sind beide. Nachdem alle geplanten Telefonstreiche abgearbeitet waren, packten sie ihre Fotoausrüstung, stiegen in den großen Busch an der Dollahner Straße und machten sich bereit, für Recht und Ordnung zu sorgen. Es ist stockduster, perfekt zum Blitzen also. Beide Aliens arbeiten an der optimalen Position ihrer Kamera, als plötzlich Zauberkräfte einsetzen: „Wir müssen raus, hier ist jemand im Gebüsch!“. Das andere Alien sagt fast gar nichts mehr, spürt aber mit der veränderten Stimmung, was zu tun ist. Es kann nicht schnell genug gehen, dass die Aliens das große Gebüsch verlassen. Mit Aufregung in den Adern laufen sie die Dollahner Straße ortseinwärts; beide bleiben noch stehen, blicken auf den Ort, an dem sie gerade gesessen haben. Ein Mann steigt aus dem Gebüsch und läuft in geduckter Haltung schnellen Schrittes erst über den Bürgersteig und dann über die Straße, weg von den Aliens. Die Aliens laufen schnurstracks zur Polizei in Binz, erzählen von ihrer Erfahrung und wissen, dass sie diesen Anblick nie wieder vergessen werden.

4.) Ausgeschlafen am nächsten Morgen wachen beide Aliens auf und trauen ihren Augen nicht. Zwei dicke Kreuzspinnen hatten es sich auf ihrem Ferienbett und auf dem Fußboden gemütlich gemacht. Beide Aliens springen aus dem Bett. Das eine (männliche) Alien ist mutiger als das andere und nimmt sich beider Spinnen widerwillig an. Ein Glas musste her. Mit der ersten Spinne im Glas laufen beide Aliens auf den Balkon, das männliche Alien kippt siegessicher das Glas aus, während das weibliche Alien dem Unglück in allen Facetten zusehen kann. Die Spinne hatte es in der kurzen Zeit geschafft, zu weben: „Ich hab‘ genau den Faden gesehen und den Bogen, den die Spinne zurück ins Zimmer genommen hat! Die kriecht gerade unter den großen Schrank.“ Das Gehirn stellt Berechnungen über den Auskipp- und Zurückschwingwinkel an, ohne Erfolg. Beim weiblichen Alien hat sich aber der Eindruck verfestigt: Das Glas muss mit der Spinne aus dem Fenster geworfen werden, nur dann herrscht Sicherheit. Das weibliche Alien wird diese Praxis drei- oder viermal im Leben wiederholen (nicht, wenn Beton oder harter Boden unter ihm ist) und bald einsehen, dass eine neue Lösung gebraucht wird.

5.) In der Großstadt: Das weibliche Alien ging zum Baumarkt und holte Holz für eine Feuerschale. Und während es gedankenversunken mit dem Holzsack in der Hand an einer Kneipe vorbei zurück zum Auto lief, sah es sich plötzlich zu einer Interaktion veranlasst, denn an dem entfernten Kneipentisch saßen vier Menschen, die es sich in diesem Moment zur Aufgabe gemacht hatten, über das vorbeilaufende Alien zu philosophieren. Die Trinkgläser der vier Kneipenbesucher standen allesamt auf ihrem Tisch. „Die junge Frau da mit dem Holz […]“ Der Mann brauchte gar nicht weitertuscheln, denn die einschneidende Antwort folgte prompt: „Ja, für meine Beisetzung!“ Stille. „Die wissen ja nicht, dass ich so gut höre“, dachte das Alien, und lief grinsend an den vier Menschen vorbei, die alle gleichzeitig beschämt und ertappt zu ihren Gläsern griffen.

„Hochbegabung ist ein mehrdeutiger Begriff, der in verschiedenen Zusammenhängen verwendet wird. Ich meine damit Menschen, die einen Intelligenzquotienten von 130 oder höher aufweisen. Dies ist bei etwa 2-3% der Bevölkerung der Fall. Wenn von diesen 3% in etwa wieder 15-20% auch hochsensibel sind, kommt man rein rechnerisch auf einen Wert von ca. 0,45-0,6%, was bedeuten würde, dass ca. jeder 200ste sowohl hochsensibel als auch hochbegabt ist. […] Diejenigen, die beides sind, gehören demnach zu einer Minderheit der Bevölkerung. Als solche bilden sie eine eigenständige Gruppe, die nochmals anders tickt als Menschen, die ausschließlich hochbegabt oder hochsensibel sind. Durch ihr komplexes Denken und Fühlen kommen Doppeltveranlagte zu anderen Wirklichkeitskonstrukten als ein Mensch, der nur komplex denkt oder nur komplex fühlt.

Intelligenztests gehören zu den am besten untersuchten und erforschten psychologischen Tests und gelten als besonders zuverlässig. Wer einen hohen Intelligenzquotienten erreicht, kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass er hochbegabt ist. Doch was in diesem Zusammenhang unter Hochbegabung verstanden wird, ist ein rein analytisches Denken, das mit Hochsensibilität überhaupt nichts zu tun hat. Und so ist auch meine Erfahrung mit Mensa-Stammtischen, lockere Treffen des gleichnamigen Hochbegabtenvereins, bei denen ich zusammen mit dem oben genannten mir nahstehenden Menschen ein paarmal war. Ich würde nicht sagen, dass dort überdurchschnittlich viele hochsensible Menschen anzutreffen sind, auch wenn ich persönlich es genossen habe, einige Abende mit diesen äußerst regen Geistern zu verbringen. Mein Begleiter, der beides ist, fühlte sich dort jedoch nicht wohl, weswegen er seine Besuche wieder einstellte. Dies verstehe ich als ein weiteres Indiz dafür, dass die Doppeltveranlagten tatsächlich anders ticken.“ (Worte von A. Kern)

Róisín Murphy
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Reminder: Gratitude is unexpected. There is no rule of time for it. Whatever does not come immediately may still need some time and a good moment.

Róisín Murphy
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Twitter

Marcel Hyde war schon als Jugendlicher interessiert daran, Nicht-Gesetzeskonformes zu unterbinden. Bei seinen Streifzügen auf der Internetplattform Chat4free gab er sich als junges Mädchen aus, um Männer mit pädophilen Neigungen anzuziehen. Er und seine damals beste Freundin verkörperten die Rolle des jungen Mädchens so gut, dass die Männer regelmäßig die Hose runterließen. Damals noch im MSN-Messenger. Mit dem gesammelten Material gingen beide zur Polizei und übergaben ein paar handfeste Ausdrucke. Aus Angst vor den Tätern erstatteten sie keine Anzeige. Sie wissen es bis heute: Einer von ihnen heißt Mario Wiegran.

Twitter ist ein Dienst, auf dem pornografische Inhalte nicht per se verboten sind. Nach deutschem Recht müssen Minderjährige vor dem Zugriff auf Pornografieinhalte aber bewahrt und geschützt werden. Eine Kennzeichnung oder Zugriffswarnung genügt nicht, da sich dieser vermeintliche Schutz mit nur einem Klick beseitigen lässt. Da Twitter keine zuverlässige und verbindliche Altersverifizierung vornimmt, Twitternutzer ihr Alter also leicht fälschen können, trat die KJM, Kommission für Jugendschutz, auf den Plan und bewirkte zumindest bei Twitter einen folgsamen Löschungskurs: „Obwohl der Kurznachrichtendienst nicht primär als Eldorado der Netzpornografie bekannt ist, verbreiten einige Nutzerinnen und Nutzer über das Netzwerk ihre expliziten Erotikinhalte. Wie Wired.com berichtet, beanstandete die KJM bereits Ende 2020 diverse pornografische Twitter-Konten, die nach deutschem Gesetz per Alterskontrolle abgesichert sein müssten. Da Twitter ein solches System nicht anbietet, hat das US-Unternehmen laut Bericht seither den Zugriff auf unzählige Accounts für deutsche Nutzerinnen und Nutzer pauschal gesperrt. […] Wer einen solchen von Deutschland aus aufruft, bekommt weder Profil noch Beiträge zu sehen und erhält stattdessen eine Information darüber, dass diese Inhalte in seinem Land nicht zugänglich sind.“ (Bericht Februar 2022)

Was möglicherweise nicht mehr unmittelbar auffindbar ist, nämlich einschlägige Pornokonten, wird stattdessen subtiler betrieben – wie Marcel Hyde auf seinen Streifzügen feststellen durfte. Der Mechanismus funktioniert so: Marcel kommentiert Beiträge, die dem aktuellen Zeitgeschehen angehören. Das macht er zirka 2 Wochen lang und schaut sich nicht nur Kommentare auf seine Kommentare an, sondern verfolgt auch die Profile der Kommentierenden. Seine Aufmerksamkeit ist stets höher, sobald ein Kommentar abgegeben wird. Es dauerte nicht lange und Marcel wurde mit den Worten „Na ja, bei der LG kann man durchaus von einer großen Verschwendung von Biomasse sprechen [Zwinkersmiley].“ kommentiert, im Rahmen eines Beitrags der Letzten Generation.

Marcel verfolgt daraufhin den User und denkt sich wenig, als er auf männliche Selbstdarstellungen im Gear-Outfit stößt. Möglicherweise hielt der User Marcel für einen »Interessenten«, denn auf seinen Streifzügen trägt Marcel nicht selten seine Maske im Profilbild. Als Marcel dann tiefer in die Timeline des verfolgten Profils einsteigt, ereilen ihn Würgereize, Schwindelgefühle, Sehstörungen und Migräne – alles auf einmal. Im übertragenen Sinne. Was zunächst harmlos aussah, nämlich Darstellungen in kompletten Racingoutfits (bekannte Marken z.B. Fox Racing, O’Neal), dazu Schuhe von Nike, entpuppte sich als hochgradig pornografisches Paralleluniversum, und das mitten auf Twitter.

Nicht nur, dass offen dargestellt wird, wie etwas auf Schuhe oder in Helme wandert, das da nicht hingehört – es werden auch Bewegtbilder (Videos) gezeigt. Mal im Selbstbefriedigungsmodus, mal zu zweit, mal hängend in Fetischapparaturen.

Marcel Hyde präsentiert hier seine Sammlung »Twitter Shit« (Bildausschnitte teilweise geblurred) und wird in den nächsten Tagen nicht nur die einschlägig vertretenen Marken auf die pornografischen Inhalte und die Gear-Szene aufmerksam machen, sondern auch Institutionen, die sich seit Jahren dafür einsetzen, dass diese Inhalte auf den Plattformen in Deutschland nicht verfügbar sind.

»Gescheite Leute sind immer das beste Konversationslexikon. (JWvG)«

Róisín Murphy
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© Buckminster NEUE ZEIT, Superpower /overpower (v.) „to overcome with superior power, vanquish by superior force,“ 1590s, from over- + power (v.). Related: Overpowered; overpowering; overpoweringly. Buckminster NEUE ZEIT ist an seinem Unternehmensstandort mit Schnee und Füchsen gesegnet, von denen es gerade 4 gibt; Sichtung am Abend des 19.11.2022. Über die Phänomene der Hochsensibilität und Hochsensitivität wollen wir zu gegebener Zeit weiter berichten […]

Update Twitter Recherche, E-Mail vom 28.11.2022 an die KJM, cc an Fox Head Europe, SL und O’Neal-Europe GmbH & Co KG

„English Version below (!)

Sehr geehrte Damen und Herren der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM),

wir sind in Kenntnis über Ihr Engagement, offen pornografische Inhalte auf Twitter in Deutschland nicht zugänglich zu machen bzw. zu unterbinden.

Es gibt nach wie vor keinen verbindlichen Altersnachweis im Rahmen der Kontoeröffnung bei Twitter.

Wir sind bei unserer Recherche auf eine Szene aufmerksam geworden, die offen pornografische Inhalte auf Twitter teilt, diese Inhalte sind in Deutschland völlig frei einsehbar. Eine Erotisierung erfolgt innerhalb der Szene über sog. Racing Kleidung (Helme, Motocross, ganze Anzüge/Ausrüstungen), meistens sind die Firmen FOX Racing und O’Neal vertreten, auch Nike scheint eine Rolle zu spielen, zumindest bei Schuhen. Das beigefügte und in wenigen Tagen gesammelte Material ist nicht sehr schön anzusehen, es geht sogar soweit, dass in Helme der benannten Marken ejakuliert wird, diese Videos und Fotos sind wie gesagt jederzeit offen einsehbar. Ein Hinweis auf sensiblen Content (in nicht wenigen Fällen ist dieser gar nicht erst vorhanden), lässt sich mit einem Klick umgehen.

Aus unserer Übersicht gehen auch Kontonamen und Hashtags hervor, die den pornografischen Akteuren zum Vernetzen und Kommunizieren untereinander dienen, auch zum Anlocken neuer Zielgruppen. Mit diesen Hashtags sollten Sie viele Profile ausfindig machen können. Wenn wir die Berichterstattung im Februar dieses Jahres richtig gedeutet haben, setzt sich die Kommission aktiv dafür ein, dass Konten, die offen pornografische Inhalte teilen, für Deutschland gesperrt bzw. gänzlich gesperrt werden.

Mit der Unterstützung der betroffenen Marken FOX und O’Neal lässt sich die Arbeit der Kommission vielleicht noch ganz anders/breiter organisieren.

Wenn Sie künftig Unterstützung bei investigativen Recherchen benötigen, sprechen Sie uns gerne an.

Das gesammelte Material liegt als PDF bei, die Datei ist aber auch unter [diesem Link] jederzeit abrufbar.

Informieren Sie uns gerne über den weiteren Fortgang.

Vielen Dank und freundliche Grüße“