Buckminster NEUE ZEIT nimmt am weiteren Testverlauf des Face and Voice Recognition Lab, University of Greenwich teil. Der neue Car Memory Test erforscht die Beziehung zwischen der Gesichtserkennungsfähigkeit und der allgemeinen Erkennungsfähigkeit nicht-gesichtsbezogener Objekte. Obwohl das aus unserer Sicht zu kurz gedacht ist, denn Autos sind selbstverständlich beseelte Objekte mit individuellen Gesichtern. Bitte den Abspann genau beachten, der ist dieses Mal länger.

Aus der E-Mail:

Studienleiter: Professor Josh P Davis (University of Greenwich)

Cambridge Cars Memory Test (CCarsMT) (Dennett et al., 2012)² (12-15 Minuten)

Cambridge Cars Memory Test (CCarMT): Dieser Test ist einer von vier Objekterkennungstests, zu denen wir Sie in den nächsten Monaten einladen werden und die jeweils einen anderen Objekttyp betreffen. Wir sind an der Entwicklung eines Maßes für die allgemeine Erkennungsfähigkeit (nicht-gesichtsbezogene Objekte) interessiert.

Ziele: Diese Studie soll Aufschluss über die Bedeutung von Fachwissen bei der Erkennung von Objekten geben. Durch die Messung des Verhältnisses zwischen Ihrer Objekt- und Gesichtserkennungsfähigkeit (auf der Grundlage Ihrer Ergebnisse in den vier nachstehenden Tests) können wir den Beitrag Ihrer allgemeinen (nicht-gesichtsbezogenen) Erkennungsfähigkeit zu Ihrer Gesichtserkennungsfähigkeit schätzen und umgekehrt. Wir hoffen, feststellen zu können, ob eine überdurchschnittliche Gesichtserkennungsfähigkeit die Erkennung von Objekten beeinflusst, die uns vertraut sind – und, was genauso wichtig ist, die Erkennung von Objekten, die uns nicht so vertraut sind. Aus diesem Grund sind auch Personen, die keine Autoliebhaber sind, herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Kein anderer Test wird Autos enthalten.

Vorherige Testergebnisse: In einigen unserer wichtigsten Forschungsprojekte verwenden wir vier Tests, denn je mehr Tests absolviert werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass unsere zusammengefasste Messung der Gesichtserkennungsfähigkeit genau ist:

Cambridge Face Memory Test (CFMT+)¹: Extended: 91 von 102

Glasgow Face Matching Test (GFMT)³: 39 von 40

Kent Face Matching Test (KFMT)²: 33 von 40

Short-Term Face Memory Test (30-60) (STFMT3060): 44 von 60

Deadline: Idealerweise 10.07.2022 bitte

Die Gefühle vor dem Test sind gemischt. Einerseits Vorfreude, andererseits steht der blanke Horror in wenigen Worten geschrieben: Test und Deadline. Performance unter Zwang, na danke! Da nicht absehbar ist, welche Elemente der Test enthalten wird, setzen schon ab dem Zeitpunkt der Kenntnisnahme der E-Mail quälende Gedanken ein. „Und wenn ich kein einziges Fahrzeug wiedererkenne und der Test grottenschlecht ausfällt?“, „Woraus besteht der Test und welche und wie viele Aufgaben soll ich lösen?“, „Kommt was, das ich nicht lösen kann?“. Erwartungsgemäß wurde die Teilnahme am Test so lange wie möglich hinausgezögert und auf den 09. Juli 2022 in später Nacht geschoben. Einen Absolvierungszwang gab es nicht aber der Wille zur Pünktlichkeit war vorhanden.

Dass ein Gefühl von Diskomfort das Ergebnis beeinflussen würde, war eingepreist, weswegen ausreichend Zeit für zwei direkt aufeinanderfolgende Testrunden gelassen wurde. Das gestresste Selbst gab sich im ersten Durchlauf weniger Mühe, denn es wollte zuerst erforschen, welchen Hürden es ausgesetzt sein würde. Das Testergebnis brachte folglich nur 60 Treffer von 72 möglichen. Es kam u.a. darauf an, sich binnen 20 Sekunden 6 Autos einzuprägen und diese sowohl unter gut sichtbaren als auch erschwerten Bedingungen wiederzuerkennen. Der gesamte Testdurchlauf wurde anschließend wiederholt (für das Forschungsteam mit entsprechendem Kommentar versehen), da Seele und Psyche nun sicher sein durften, dass nichts Schlimmes oder Unlösbares passiert. Das Gehirn konnte sich vollständig entspannen und schärfer konzentrieren, weswegen in zweiter Runde 70 von 72 möglichen Treffern erzielt wurden. Die Autos sind außerdem so tief ins Gedächtnis gebrannt, das behauptet wird, sie auch noch Jahre später wiederzuerkennen.

Debrief

Cambridge Car Memory Test (CCarMT)

Thank you for taking this test – we hope you enjoyed the challenge.

You scored: 70 out of 72

Date: 09/07/2022

Für Menschen, die interessiert an einem Selbsttest sind, ist hier der Link zum Cambridge Car Memory Test. Generell soll ein anonymisierter Code eingegeben werden, den alle bislang Registrierten automatisch mit der Einladung zu weiteren Tests erhalten. Ob der Test auch ohne Code läuft, können wir nicht sagen, da wir es nicht getestet haben. Sollte sich der Car Memory Test nicht ohne Weiteres starten lassen, besteht die Möglichkeit, Kontakt zum Forschungsteam aufzunehmen super-recognisers@greenwich.ac.uk

Wer mit dem Persönlichkeitsmerkmal der Wiedererkennung ausgestattet ist, wird auch privat nie zur Ruhe kommen, denn ständig werden Informationen aufgesaugt, gespeichert und abgerufen. „Erkennst du das Auto da? Welche Marke ist das?“, „Ich erkenne noch nicht mal richtig das Auto, woher soll ich das wissen?“ fragt die Mutter, wenn sie auf der Tour über Land alle möglichen Autos erraten soll. Das Kind erkennt Marke und Modell aus der Ferne, am Licht, am „Auge“, an unscheinbaren Details. Es ist schließlich auch Autoliebhaber. Wenn jemand kommt und sagt, Autos seien nur Gegenstände und sonst nichts, lohnt das sofortige Verlassen des Gesprächs ohne auf Wiedersehen zu sagen, denn mit einer derart dumpfen und niedrigfrequenten Verfassung lässt sich zum Schutz der eigenen Seele nichts anfangen. Es ist dann auch egal, was der/die andere denkt […].

Für sensible und spirituelle Seelen hat fast alles auf der Welt Gefühle, im Zweifel auch die Lichterkette. Deswegen stellt beispielsweise der Verkauf des eigenen Autos ein Ereignis von schwerwiegender seelischer Relevanz dar. „Ich bin permanent im Zwiespalt. Mit dem Batman lässt sich kein Teleskop vernünftig transportieren, es schadet dem Auto und dem Teleskop. Und der Umbau des Kofferraums nervt!“ Zum Behalten zu „schlecht“ (wenn man das überhaupt sagen darf) und zum Weggeben zu gut. „Wie eine Rabenmutter!“ Die Seele spürt den drohenden Schmerz schon lange im Voraus und wartet lieber noch mit dem Verkauf. „Das ist aber auch egoistisch!“ (sagt die Vernunft).

Das Auto ist ein Schutzraum, eine rollende Wohnung in Miniatur auf Rädern. Es bringt Menschen an den Ort ihrer Träume. Das Auto hört zu, spielt Musik und hilft bei der Verarbeitung von Gefühlen. Und es ist immer da, wenn der Mensch es braucht.

Hier wird die Auffassung vertreten, dass der Abschied vom Auto etwas Besonderes im Leben darstellt. Die allerletzte Tour – ein Zelebrieren. Mit der Musik, die wir immer gehört haben. Der Morgen des „letzten Tages“ startet mehr oder weniger grauenhaft mit den Gedanken an 17.00 Uhr. Die Zeit, in der Fremde (!) mit der Ersatzwohnung vom Hof rollen, und der Batman nie mehr wieder kommt. In die Anzeige wurde sinngemäß geschrieben, dass nur Auserwählte den Batman bekommen, und sonst niemand. „Dieses Brummen, der Motor – zu geil!“

„Ich glaube es hat die Richtigen getroffen. Die Familie wird mit ihm glücklich. Und Batman auch.“ Bleibt noch die allerletzte Tour.

Es soll etwas sein, das Berlin und den Geburtsort Brandenburg miteinander verbindet. Und etwas Schicksalhaftes.

An Ode To My Car.

© Buckminster NEUE ZEIT; Film MC.N und Tim, Avicii-MashUp Chris Kling Mix; Hinweis: Durch die Recognize-Banner im Header soll vermittelt werden, in welcher Perspektive es (bereits) möglich ist, Fahrzeuge zu erkennen bzw. zu identifizieren

Besonderes Datum:
Heute ist Internationaler Tag der Gerechtigkeit.

Poly Terra Artikel:
Da wir bereits telefonisch dazu befragt wurden, wann der Artikel veröffentlicht wird: Buckminster NEUE ZEIT hat sich entschieden, keinen Artikel zu schreiben sondern für diesen Case eine Website einzurichten, die für genau 1 Jahr online bleibt und danach wieder vom Netz genommen wird. Es soll auch ein Zustand erreicht werden, der im Hauptteil mit wenig Bildern auskommt bzw. wird ein Effekt probiert, der alle Bilder ausblendet und diese nur durch hovern bereithält. Wir arbeiten daran. Die Domain srh.church existiert. Schätzungsweise 2-3 Wochen.

Berechnung:
Buckminster NEUE ZEIT hat (in etwa) ausgerechnet, wie lange es dauern würde, jedem der ca. 8 Milliarden Menschen auf Erden die Hand zu schütteln, von ca. 4-5 Sekunden inklusive Wechsel zum nächsten ausgehend und alle weltlichen Bedürfnisse ausgeblendet. „Da steht man ja 1014 Jahre, stell dir das mal vor!“

Psychologie:
Der Konzern hat sich außerdem an ein Spiel vor 15 Jahren erinnert: „Wen oder was würdest du eher fallen lassen?“ Zwei Teilnehmer versetzen sich selbst in die Lage gedanklich an einer steilen Klippe zu sein und jeweils mit letzter Kraft in der einen und in der anderen Hand jemanden oder einen Gegenstand zu halten. Weil die Kraft nicht für beide reicht, muss ein Mensch, ein Tier oder eine Sache losgelassen werden. „Ist das gemein! Aber interessant.“

„Wen würdest du eher fallen lassen, Oma Renate oder … Oma Renate!“

Neues Auto:
Mit der Anschaffung eines neuen Autos ist es nicht eilig, denn zur eigenen Persönlichkeit passt heute so und morgen so Car Sharing übergangsweise viel besser. Das neue Auto soll auch kein Neues sein. Ein alter Nissan Pathfinder wird gesucht, 3.5 Liter Motor, hoher Verbrauch und Gerüche von Nostalgie und Abenteuer im Innenraum. Der hohe Verbrauch hält vom steten Verwenden des Fahrzeugs ab, nur noch Highlights, der Rest zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Es soll ein Abenteuerauto sein. „Und der bekommt dann Raptorlack.“ Wer einen Tipp hat, kann schreiben an Pathfinder@Buckminster.de