Wallstraße 84/85: Ein ikonografisches Ensemble aus dem Jahr 1870. Straßenseitig entsteht das Bild zweier getrennter Häuser, wasserseitig bilden beide Hausseiten eine Einheit. Geprägt von der Unternehmerfamilie Lademann, die in dem Gebäude lebte und im Erdgeschoss ihre Eisenwarenhandlung betrieb, gehört das 150 Jahre alte Haus zu den beeindruckendsten und unnachahmlichsten Bauwerken Berlins. Die Architektur ruhte Jahrzehnte – sie wurde vor ihrer Restauration 2017 mehrere Jahre im Kunst- und Veranstaltungskontext genutzt. In den barocken Festsaal zu gehen oder einfach nur in ihm zu stehen und seine Aura aufzunehmen, war jedes Mal ein tief bewegendes, fast surreales Erlebnis. Die bescheidene Infrastruktur für Events auszugleichen (Wärme und Strom), glich Abenteuern, über die letztlich niemand ärgerlich war, weil das Gesamtereignis überwog. Nach 2017 lief die Wiederherstellung des Gebäudes in vollen Zügen an, aus den oberen Etagen wurden hochwertige Residenzen und Apartments. Der Saal im Erdgeschoss ist geblieben, der Übergang ins moderne Hier und Jetzt behutsam vollzogen und geschafft. Die Instandsetzungsarbeiten sind abgeschlossen, das Gebäude ist im Jahr 2022 vollständig modernisiert.